Haken

Haken

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Ha|ken ['ha:kn̩], der; -s, -:
1. zu einem Winkel, einem Halbkreis oder s-förmig gebogener Gegenstand, an dem etwas aufgehängt werden kann:
einen Haken eindübeln; ein Bild an einem Haken aufhängen.
Zus.: Angelhaken, Bilderhaken, Garderobenhaken, Kleiderhaken, Wandhaken.
2. (ugs.) etwas [zunächst Verborgenes], was eine Sache schwierig, kompliziert macht, die Lösung eines Problems o. Ä. erschwert, behindert:
der Haken bei der Sache ist, dass wir das Geld nicht rechtzeitig zusammenbringen können; die Angelegenheit hat einen Haken.
Syn.: Problem, Schwierigkeit.

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ha|ken 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉 mit einem Haken anhängen, befestigen, mit einem Haken fassen
II 〈V. intr.〉 wie an einem Haken festhängen, verklemmt sein ● der Schlüssel hakt an einer Stelle lässt sich nicht weiterdrehen

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ha|ken <sw. V.; hat [spätmhd. haken]:
1. mit einem Haken an etw. hängen, befestigen:
die Feldflasche an das Koppel h.
2. hakenförmig um etw. legen, in etw. hängen:
den Daumen in die Westentasche h.
3. hängen bleiben, klemmen:
der Schlüssel hakt im Schloss;
Ü es hakt (ugs.; es geht nicht weiter; die Sache geht nicht voran).
4. (Sport)
a) (Eishockey) mit der Krümmung des Stocks, dem abgewinkelten unteren Ende des Schlägers behindern, zurückhalten:
den durchbrechenden Stürmer h.;
b) (Fußball) den Gegner von hinten beim Spielen des Balls am Weiterlaufen hindern, indem man ihm mit angewinkeltem Fuß ein Bein od. beide Beine wegzuziehen versucht.

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I
Haken,
 
1) allgemein: winklig oder rund gebogener Holz-, Metall- oder Kunststoffteil, der zum Auf- oder Einhängen von Gegenständen dient.
 
 2) Boxen: mit angewinkeltem Ellenbogengelenk geführter Schlag beim Nahkampf; auch als Aufwärtshaken (Uppercut).
 
 3) Geomorphologie: ein Strandwall, Ausgangsform einer Nehrung, meist an seinem Ende durch die Brandungswellen zum Land hin umgebogen (z. B. die Halbinsel Hela).
 
 4) Jägersprache: Grandeln.
 
II
Haken,
 
Hermann, Physiker, * Leipzig 12. 7. 1927; seit 1960 Professor in Stuttgart; arbeitet auf dem Gebiet der theoretischen Festkörperphysik (u. a. über Exzitonen), der Quantenoptik (insbesondere Lasertheorie) und der kooperativen Phänomene. Haken gehört zu den Begründern und Hauptvertretern der Synergetik. Er wurde u. a. 1976 mit dem Max-Born-Preis und 1990 mit der Max-Planck-Medaille ausgezeichnet.
 
Werke: Erfolgsgeheimnisse der Natur (1981); Light, 2 Bände (1981-85); Advanced synergetics (1983).

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Ha|ken, der; -s, - [mhd. hāke(n), ahd. hāko, urspr. wohl auch = Spitze, Pflock]: 1. a) winkelig od. rund gebogenes Stück Metall, Holz od. Kunststoff zum Anhaken, Festhaken von etw.: ein eiserner H.; einen H. in die Wand schlagen; kein Fisch geht an den H. (Angelhaken); eine komplette Angelausrüstung ... Gummifische, H., Köder, Messer (Zeit 28. 1. 99, 59); Hier werden dem Angler ausgezeichnete Möglichkeiten geboten, kapitale Waller an den H. zu bekommen (Fisch 2, 1980, 90); den Mantel an, auf einen H. (Kleiderhaken) hängen; das Boot mit einem H. (Bootshaken) ans Ufer ziehen; das Bild vom H. (Bilderhaken) nehmen; *einen H. schlagen ([von einem Hasen] im Laufen plötzlich die Richtung ändern, um Verfolger zu täuschen u. dadurch Vorsprung zu gewinnen); etw. auf den H. nehmen (etw. abschleppen 1 a): Die „Makarska“ wurde inzwischen von Schleppern auf den H. genommen (Hamburger Abendblatt 31. 7. 79, 1); mit H. und Ösen (ugs., auch: Sport Jargon; mit allen erdenklichen, fairen wie unfairen Mitteln): es war ein Spiel mit H. und Ösen; einen Machtkampf mit H. und Ösen kann sich die SPD schlecht leisten (MM 4. 9. 74, 2); b) hakenförmiges grafisches Zeichen: die Lehrerin machte einen H. hinter Ullas Namen (Borchert, Draußen 65). 2. (ugs.) verborgene Schwierigkeit; etw. [zunächst nicht Erkanntes], was eine Sache, die Lösung eines Problems o. Ä. erschwert, behindert: da liegt, sitzt der H.; es gibt einen H. [dabei]; das Angebot hat [irgend]einen H.; Ein ganz großer H. beim Telefongeschäft liegt darin, dass keinerlei schriftliche Unterlagen über Angebot und Bestellung vorhanden sind (Brückenbauer 11. 9. 85, 8); Doch halt! Einen H. hat die Sache: Bei Karla gibt es keinen Gänsebraten mit Klößen (Zeit 22. 12. 98, 59). 3. (Boxen) mit angewinkeltem Arm von unten nach oben geführter Schlag: er wurde von einem linken H. getroffen. 4. (Jägerspr.) a) Eckzahn im Oberkiefer des Rotwildes; Grandel; b) <Pl.> Eckzähne des weiblichen Wildschweins in Ober- u. Unterkiefer.

Universal-Lexikon. 2012.

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